Details am Rande

Korea

Details am Rande

Korea bietet ein paar kleine Besonderheiten, die ich an dieser Stelle noch teilen möchte. 

Beispielsweise der Dusch-WC-Raum. Spart Platz und wenn der nasse Boden danach stört, kein Problem, dazu gibt es extra Schlapfen/Patschen. In Ländern wie der Türkei und dem Iran gibt es gleiche Prinzipien, für die meisten Europäer meist ungewohnt.

Dahingegen etwas für mich ganz Neues, waren die harten Betten. Einen Monat lang schlief ich auf dünnen Matten, die auf Steinplatten oder direkt am Boden lagen. Das kann nett sein, wenn darunter eine alte Fussbodenheizung ist die durch Feuer betrieben wird. Auf der Seite schlafen wird allerdings fast unmöglich, ausser jemand kann mir sagen, wo der untere Arm dann am besten hinkommt, ohne dass das Blut abgeschnitten wird. Im Iran waren mir die Schlafplätze am Boden bequemer vorgekommen. Vielleicht weil da meist ein Teppich und nicht Steinplatten darunter waren.

Sofas mit Marmorplatten gibt es übrigens auch. Angeblich hilft das dem Chi. Leider kein Bild vorhanden. Glaubt es mir einfach. Am Boden sitzen scheint da durchaus bequemer. Beim Essen tut man das mitunter. Viele Wohnungen haben „normale“ Esstische und Stühle, es gibt jedoch auch kleine und auch in manchen Restaurants isst man auf solchen am Boden. Ist mir allerdings selten untergekommen.

Benutzt werden beim Essen selbstverständlich Stäbchen. Das Lernen Kinder schon von klein auf. Löffel gibt es auch, jedoch keine Gabeln oder Messer. Wer etwas schneiden möchte nimmt die Schere. Ja, wirklich. Ist eine küchengeeignete und in jedem Haushalt und Restaurant zu finden. Sachen dabei möglichst klein zu bekommen ist das Ziel. Das gilt jedoch nicht immer, oft stopft man sich riesige Brocken in den Mund. Zur Not mit den Fingern. Alles nicht inhöflich. Genau wie das Rülpsen. Jüngere Leute sind sich der Aussenansicht mehr bewusst und schauen manchmal verschämt die Fremden an, sollten welche zugegen sein. Für mich kein Problem, da gibt es weit Schlimmeres.

Das fehlende Salz im Essen war keine wirkliche Katastrophe, manchmal sogar angenehm, aber es fehlte teilweise doch. Die gefühlte Langweile konnte jedoch durch die würzigen Saucen geändert werden. Die sind sogar nicht immer so scharf wie man annehmen möchte.

Der fehlende Zucker und Süssigkeiten gingen mir weit mehr ab. Bei meiner Ankunft in China erlag ich dann an meinem ersten Abend gleich dem Zuckerrausch, mein Körper war soviel gar nicht mehr gewohnt…

Gesundheit ist in Korea von grosser Bedeutung. Die Angst vor Gefahren von Aussen scheint sich fast in der Essenskultur und im ängstlichen Umgang mit der Sonnenstrahlung niederzuschlagen. Um es nicht psychoanalytisch, sondern neutraler zu sehen, ist diese Philosophe der gesunden Körperkultur wohl schon älter als der Konflikt mit der Aussenwelt. Es wird gerne gesportelt, am besten bei den zahlreichen Fitnessstationen, die es überall im Lande gibt. So wenige Raucher wie da habe ich noch nirgends wahrgenommen. Gesundheit geht halt einfach vor. Ausser vielleicht wenn es um Alkoholkonsum geht, denn der ist ist schliesslich auch Teil des Arbeitslebens (nach Feierabend)…

Für die Gesundheit werden auch keine Kosten gescheut, wenn die richtige Ausrüstung gefordert werden sollte. Wenn schon das Kind Baseballspieler, Cheerleader oder Gitarrist sein möchte, dann muss dazu alles gekauft werden. Ausborgen, mieten? Nichts da! Neu muss das Benötigte natürlich auch sein.

Ausländisch, europäisch klingende Markennamen sind sehr in, auch wenn diese in der Originalsprache nicht immer Sinn machen. Wichtig erscheinen muss es halt!

Bei Haustieren sind übrigens kleine Hunde besonders beliebt. Grössere, die nicht in die Handtasche passen, sind selten. Die kleinen kann man dafür so toll dekorieren und in Babykleidung stecken… Bevor sie gekauft werden leben die Tiere alle in Glasboxen bzw. Käfigen in Geschäften direkt zur Strasse. Und am Land hängen viele an einer Kette mit wenig Auslauf. Ich kann mich an solche Zustände in Europa erinnern, als ich noch klein war, mal sehen wann sich in Korea dazu Änderungen ergeben…

 

 

 

NiNa

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